Wahl

Wahl

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Wahl [va:l], die; -, -en:
a) <ohne Plural> das Sichentscheiden für eine von mehreren Möglichkeiten:
die Wahl fällt mir schwer; eine gute Wahl treffen; Strümpfe erster Wahl (der besten Qualität).
Syn.: Auslese, Auswahl, Entscheidung, Entschluss.
Zus.: Arztwahl, Berufswahl, Damenwahl, Motivwahl, Namenswahl, Ortswahl, Partnerwahl, Seitenwahl, Stoffwahl, Themenwahl, Wortwahl.
b) Abgabe der Stimme beim Wählen von Abgeordneten u. a.:
freie, geheime Wahlen; zur Wahl gehen; Wahlen fordern, abhalten.
Syn.: Abstimmung.
Zus.: Abwahl, Betriebsratswahl, Briefwahl, Bundestagswahl, Direktwahl, Gemeinderatswahl, Kanzlerwahl, Kommunalwahl, Landtagswahl, Listenwahl, Mehrheitswahl, Nachwahl, Neuwahl, Papstwahl, Parlamentswahl, Persönlichkeitswahl, Präsidentenwahl, Präsidentschaftswahl, Reichstagswahl, Schöffenwahl, Stichwahl, Testwahl, Unterhauswahl, Urwahl, Verhältniswahl, Volkskammerwahl, Vorwahl, Wiederwahl.

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1-15 die Wahlversammlung (Wählerversammlung), eine Massenversammlung
1 u. 2 der Vorstand
1 der Versammlungsleiter
2 der Beisitzer
3 der Vorstandstisch
4 das Flugblatt
5 der Wahlredner
6 das Rednerpult
7 das Mikrofon
8 die Versammlung (Zuhörer m)
9 der Flugblattverteiler
10 die Ordner m
11 die Armbinde
12 das Spruchband
13 das Wahlschild
14 der Aufruf
15 der Zwischenrufer
16-29 die Wahl
16 das Wahllokal (der Wahlraum)
17 die Wahlhelfer m
18 die Wählerliste
19 die Wählerkarte mit der Wahlnummer
20 der Stimmzettel mit den Namen m der Parteien f und Parteikandidaten m
21 der Abstimmungsumschlag
22 die Wählerin
23 die Wahlzelle (Wahlkabine)
24 der Wähler mit Stimmrecht n (Wahlberechtigte m, Stimmberechtigte m)
25 die Wahlordnung
26 die Wählerkartei (Wahlkartei)
27 der Wahlvorsteher (Abstimmungsleiter)
28 die Wahlurne
29 der Urnenschlitz

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Wahl 〈f. 20
1. das Wählen (1.1), Abstimmung
2. Berufung zu einem Amt durch Abstimmung
3. Auswahl, Entscheidung zw. mehreren Möglichkeiten
4. das Wählen (3)
5. Wertklasse, Güte, Güteklasse
● er ist sehr unbekümmert in der \Wahl seiner Mittel er macht sich nicht viele Gedanken darüber, ob seine Mittel, seine Handlungen immer ganz einwandfrei sindausfallen: die \Wahl fiel für ihn günstig, ungünstig aus; freistehen: die \Wahl steht dir frei; zwischen zwei Dingen die \Wahl haben; wer die \Wahl hat, hat die Qual die Schwierigkeit einer freien Entscheidung nimmt einem niemand ab; ich habe keine andere \Wahl; jmdm. die \Wahl lassen; eine \Wahl treffen ● Strümpfe erster, zweiter, dritter \Wahl; direkte \Wahl Wahl, bei der die Wähler den Abgeordneten direkt wählen; geheime \Wahl Wahl durch Abgabe verdeckter u. anonymer Stimmzettel; indirekte \Wahl Wahl, bei der die Wähler Wahlmänner wählen, die ihrerseits die Abgeordneten wählen ● \Wahl durch Handheben, durch Abgabe von Stimmzetteln; die Preisträger erhalten ein Buch nach (freier) \Wahl; ich stehe vor der \Wahl, dies oder das zu nehmen, zu tun; jmdn. vor die \Wahl stellen, dies oder das zu tun; zur \Wahl gehen; Sie haben drei Stücke zur \Wahl; seine \Wahl zum Präsidenten, Kanzler [<mhd. wal(e) <ahd. wala; zu idg. *uel- „wünschen, begehren“; → wählen]

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Wahl , die; -, -en [mhd. wal(e), ahd. wala, zu wählen]:
1. <Pl. selten> Möglichkeit der Entscheidung; das Sichentscheiden zwischen zwei od. mehreren Möglichkeiten:
die freie W. des Wohnorts, Arztes, Berufs;
die W. fiel ihr schwer;
die W. steht dir frei;
mir bleibt/es gibt/ich habe keine [andere] W. (ich bin dazu gezwungen, ich muss so entscheiden);
das war keine leichte, eine schwierige, eine schwere W.;
die richtige, eine gute, kluge, schlechte W. treffen;
endlich hat sie ihre W. getroffen (hat sie sich entschieden);
er hat mir die W. gelassen;
du hast die W.;
sie ist frei, recht geschickt, nicht zimperlich in der W. ihrer Mittel;
dieses Kleid, dieser Bewerber kam in die engere W., wurde in die engere W. gezogen (kam nach einer ersten Auswahl noch infrage);
Sie können eine Reise nach Ihrer, nach eigener W. (eine Reise, die Sie aussuchen können) gewinnen;
sie stand vor der W. (Entscheidung, Alternative), mitzufahren oder zu Hause zu arbeiten;
es stehen drei Dinge zur W. (unter drei Dingen kann ausgewählt werden);
Spr wer die W. hat, hat die Qual;
erste/zweite/dritte W. (bes. Kaufmannsspr.; erste, zweite, dritte Güteklasse: die Socken, Tassen sind zweite W.; sie kauft nur erste W.).
2.
a) Abstimmung über die Berufung bestimmter Personen in bestimmte Ämter, Funktionen, über die Zusammensetzung bestimmter Gremien, Vertretungen, Körperschaften durch Stimmabgabe:
eine demokratische, geheime, direkte, indirekte W.;
allgemeine, gleiche, freie -en;
eine W. durch Stimmzettel, durch Handaufheben, durch Akklamation, durch Zuruf;
die W. eines neuen Präsidenten, des Papstes, der Abgeordneten, des Parlaments;
die -en zum neuen Landtag;
die -en verliefen ruhig;
die W. anfechten, für ungültig erklären;
die W., die -en gewinnen, verlieren;
-en ausschreiben, vornehmen;
eine W. durchführen;
der Ausgang, das Ergebnis der W.;
sich an, bei einer W. beteiligen;
zur W. berechtigt sein;
er geht nicht zur W. (er wählt nicht);
wir schreiten jetzt zur W. (geh.; wir führen die Wahl jetzt durch);
b) <o. Pl.> das Gewähltwerden, Berufung einer Person durch Abstimmung in ein bestimmtes Amt, zu einer bestimmten Funktion:
seine W. gilt als sicher;
die W. ist auf eine Frau gefallen (eine Frau wurde gewählt);
die W. [zum Vertrauensmann] ablehnen, annehmen;
jmdn. zur W. vorschlagen;
jmdm. zu seiner W. gratulieren;
sich zur W. stellen, aufstellen lassen.

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I
Wahl,
 
Verfahren in Staaten, Gebiets- u. a. Körperschaften sowie Personenvereinigungen und Organisationen zur Bestellung von repräsentativen Entscheidungs- oder herrschaftsausübenden Organen. Aus einer Wahl können Abgeordnete (bei Parlamentswahl), Kreis-, Stadt-, Gemeinderäte (bei Kommunalwahl), Vereins-, Kirchenvorstände, Betriebs- und Personalräte u. a. hervorgehen. Diese Amts- oder Mandatsinhaber erhalten ihre Legitimation dadurch, dass eine Personengruppe in einem vorher festgelegten Verfahren (Wahlrecht) ihren Willen äußert. Die Summe der Einzelentscheidungen führt zur Gesamtentscheidung, der Wahl.
 
II
Wahl,
 
Jean, französischer Philosoph, * Paris 25. 5. 1888, ✝ Marseille 18. 6. 1974; war ab 1936 Professor an der Sorbonne; beschäftigte sich mit philosophischen Studien zur angloamerikanischen und v. a. zur christlichen Existenzphilosophie und bemühte sich um eine Verbindung von Erfahrung und Metaphysik.
 
Werke: Les philosophies pluralistes d'Angleterre et d'Amérique (1920); Études Kierkegaardiennes (1938); Existence humaine et transcendance (1944); Tableau de la philosophie française (1946; deutsch Französische Philosophie); La pensée de l'existence (1951); Traité de métaphysique (1953); Vers la fin de l'ontologie (1956); L'expérience métaphysique (1965).

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Wahl, die; -, -en [mhd. wal(e), ahd. wala, zu ↑wählen]: 1. <Pl. selten> Möglichkeit der Entscheidung; das Sichentscheiden zwischen zwei od. mehreren Möglichkeiten: die freie W. des Wohnorts, Arztes, Berufs; die W. fiel ihr schwer; die W. steht dir frei; mir bleibt/es gibt/ ich habe keine [andere] W. (ich bin dazu gezwungen, ich muss so entscheiden); Zwischen den Wünschen, Kind oder Diener Gottes zu sein, war für ihn die W. (Entscheidung) gefallen (Musil, Mann 1302); das war keine leichte, eine schwierige, eine schwere W.; die richtige, eine gute, kluge, schlechte W. treffen; endlich hat sie ihre W. getroffen (hat sie sich entschieden); er hat mir die W. gelassen; Aber überstürzen Sie nicht Ihre W. (H. Mann, Stadt 262); du hast die W.; Pedros Gefangene hatten also die W. zwischen einem langsamen Tod hier und ewiger Qual in der Hölle (Theisen, Festina 33); als wolle er mich ... der W. zwischen diesen beiden Möglichkeiten überlassen (Hildesheimer, Legenden 95); Das Mädchen deiner W. (geh.; das du auserwählt hast) ist recht fremdartig (Th. Mann, Hoheit 242); Durch die gezielte W. des Wagens kann jedermann dazu beitragen, den CO2-Ausstoß zu verringern (natur 3, 1991, 68); sie ist frei, recht geschickt, nicht zimperlich in der W. ihrer Mittel; dieses Kleid, dieser Bewerber kam in die engere W., wurde in die engere W. gezogen (kam nach einer ersten Auswahl noch infrage); Sie können eine Reise nach Ihrer, nach eigener W. (eine Reise, die Sie aussuchen können) gewinnen; sie stand vor der W. (Entscheidung, Alternative), mitzufahren oder zu Hause zu arbeiten; Vor diese W. gestellt, ergab sich von Gierschke (H. Mann, Unrat 135); es stehen nur noch diese drei Dinge zur W. (nur noch unter ihnen kann ausgewählt werden); Spr wer die W. hat, hat die Qual; *erste/zweite/dritte W. (bes. Kaufmannsspr.; erste, zweite, dritte Güteklasse): die Socken, Tassen sind zweite W.; sie kauft nur erste W.; Es waren ... Leute der ersten W., denn wenige können ein Jagdflugzeug bedienen (Gaiser, Jagd 45). 2. a) Abstimmung über die Berufung bestimmter Personen in bestimmte Ämter, Funktionen, über die Zusammensetzung bestimmter Gremien, Vertretungen, Körperschaften durch Stimmabgabe: eine demokratische, geheime, direkte, indirekte W.; allgemeine, gleiche, freie -en; eine W. durch Stimmzettel, durch Handaufheben, durch Akklamation, durch Zuruf; die W. eines neuen Präsidenten, des Papstes, der Elternvertreter, der Abgeordneten, des Parlaments; die -en zum neuen Landtag; die -en verliefen ruhig; die W. anfechten, für ungültig erklären; die W., die -en gewinnen, verlieren; -en ausschreiben, vornehmen; eine W. durchführen; Die Verfassung ... sah dessen (= des Reichspräsidenten) unmittelbare W. durch das Volk vor (Fraenkel, Staat 250); der Ausgang, das Ergebnis der W.; sich an, bei einer W. beteiligen; zur W. berechtigt sein; er geht nicht zur W. (er wählt nicht); wir schreiten jetzt zur W. (geh.; wir führen die Wahl jetzt durch); b) <o. Pl.> das Gewähltwerden, Berufung einer Person durch Abstimmung in ein bestimmtes Amt, zu einer bestimmten Funktion: seine W. gilt als sicher; die W. ist auf eine Frau gefallen (eine Frau wurde gewählt); die W. zum Vertrauensmann ablehnen, annehmen; jmdm. zu seiner W. gratulieren; jmdn. zur W. vorschlagen; sich zur W. aufstellen lassen; du musst dich zur W. stellen.

Universal-Lexikon. 2012.

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